Kommunaltechnik

Hydrauliksysteme werden in der Kommunaltechnik verwendet, um die Bewegung, Steuerung und den Antrieb verschiedener Arbeitsgeräte zuverlässig zu ermöglichen.

Typische Funktionen sind das Antreiben, Heben und Senken, Schwenken sowie Dosieren von Anbaugeräten wie Kehrmaschinen, Salzstreuern, Schneepflügen oder Mähwerken.

Haupteinsatzfelder sind die Straßenreinigung, Winterdienst, Grünflächenpflege, Entsorgung und der kommunale Transport. Beispiele sind der Antrieb einer Kehrwalze, eines Streutellers oder Hub- und Schwenkzylinder.

In einem hydraulischen System erzeugt eine Pumpe den notwendigen Druck, indem sie Hydrauliköl fördert. Schläuche und Leitungen übertragen das Öl zu den Verbrauchern.

Ventile steuern Durchflussmenge und Richtung des Öls. Hydraulikmotoren wandeln Volumenstrom in Drehbewegung um, beispielsweise für Bürsten oder Streuteller, während Zylinder den Volumenstrom in Linearbewegungen umsetzen, etwa zum Heben oder Schwenken eines Schneepflugs.

Druckbegrenzungsventile schützen sämtliche Komponenten vor unzulässigen Druckspitzen.

Zu den zentralen Komponenten gehören Pumpen (Konstant- oder Verstellpumpen), Hydraulikmotoren (Orbit-, Zahnrad- oder Axialkolbenmotoren), Zylinder, Filter, Tanks, Leitungen, Schläuche und Kupplungen.

In der Kommunaltechnik werden häufig kompakte Orbitmotoren sowie flanschbare Mengenregelventile mit integriertem Druckbegrenzungsventil eingesetzt, z. B. an Kehrmaschinen oder Salzstreuern.

Steuerblöcke bzw. Ventilblöcke übernehmen die Verteilung und Steuerung aller Hydraulikfunktionen.

Gehäuse von Pumpen, Motoren und Ventilblöcken bestehen in der Regel aus Vergütungsstahl oder Sphäroguss, häufig mit korrosionsgeschützten Oberflächen.

Innenteile wie Wellen, Kolben und Zahnräder sind meist aus gehärteten Stählen gefertigt. Für Dichtungen kommen Materialien wie NBR oder FKM zum Einsatz.

Lager werden als Gleit- oder Wälzlager ausgeführt und sind für hohe Druck- und Lastwechsel im Dauerbetrieb ausgelegt.

Hydraulikmotoren für kommunale Anwendungen decken je nach Baugruppe Hubräume von etwa 5 bis 130 cm³/U ab.

Die Drehzahlen können bis in den Bereich mehrerer tausend U/min reichen. Übliche Betriebsdrücke liegen zwischen 300 und 450 bar, abhängig von Anwendung und Bauweise.

Höhere Drücke und größere Volumenströme kommen typischerweise bei schweren Anbaugeräten wie Schneepflügen, Kränen oder Müllfahrzeugaufbauten zum Einsatz.

Hydraulik bietet eine hohe Leistungsdichte und eine fein dosierbare Kraftübertragung. Sie ermöglicht eine zuverlässige und direkt wirkende Kraftentfaltung auch unter anspruchsvollen Bedingungen.

• Robustheit gegenüber Schmutz, Feuchtigkeit und niedrigen Temperaturen
• Überlastschutz durch Druckventile
• Modularer Aufbau ermöglicht mehrere Funktionen auf engem Raum
• Eignung für Dauer- und Wechselschichtbetrieb

Die Auswahl orientiert sich an drei zentralen Bereichen: hydraulische Kenndaten, mechanische Schnittstellen und Umgebungsbedingungen.

Relevante Kriterien sind das benötigte Drehmoment oder die Zylinderkraft, der verfügbare Systemdruck, die Fördermenge sowie die gewünschte Drehzahl oder Hubgeschwindigkeit.

Für kommunale Anwendungen hat sich bewährt, Motoren so auszuwählen, dass die geforderte Arbeitsgeschwindigkeit bei Betriebsdruck mit einer Sicherheitsreserve erreicht wird und Ventile einzusetzen, die eine integrierte Druck- und Mengenregelung bieten.

Die Lebensdauer von Hydrauliksystemen hängt wesentlich von Ölqualität, Temperatur, Betriebsdruck und Wartung ab.

• Regelmäßiger Ölwechsel nach Herstellervorgaben
• Turnusmäßiger Filterwechsel
• Sichtprüfung von Schläuchen, Verschraubungen und Dichtstellen
• Kontrolle von Druckbegrenzungs- und Mengenregelventilen mit Messgerät

Bei korrekter Wartung sind Betriebszeiten im Bereich von mehreren tausend bis zehntausend Stunden erreichbar, bevor eine Überholung oder ein Austausch erforderlich wird.